Samstag, 8. Mai 2021

Förderung von Kunst und Kultur in Zeiten von Corona?

 Kultur ist Zukunft! Oder haben wir die schon aufgegeben?

Viele Kultureinrichtungen hierzulande krebsen am Existenzminimum. Musikschulen bekommen die Mittel gekürzt, Musiklehrer werden nur noch als Freiberufler engagiert, Festanstellung ist nicht mehr vorgesehen.

Ich sehe Kunst und Kultur als existenziell für die Entwicklung einer Gesellschaft — und damit auch für deren Wirtschaft. Nun, ein Kulturschaffender bin ich nicht - meine Frau würde es ablehnen, mich in Klavier zu unterrichten. Ein hoffnungsloser Fall.

Aber ich sehe, auf was wir nicht etwa verzichten — nein, ich sehe, dass wir substantiell etwas zerstören. Und das wird durch Corona in erschreckender Weise verstärkt — nicht durch Corona sondern durch Nichthandeln und reflexartige Verdammung von Künstlern, die es gewagt haben, sich kritisch zu artikulieren. Was tun wir für die Kultur? Und damit für die Zukunft? Zukunft ohne Kunst und Kultur ist eine Illusion.

Es scheint anders zu gehen. Serbien ist nicht nur deutlich erfolgreicher beim Impfen es gibt auch einen fälschungssicheren Impfausweis als App; hier noch nicht. In Serbien wird grade eine Covid Klinik gebaut - in Deutschland wurden jüngst 9000 Intensivbetten abgebaut, habe ich in einer TV-Sendung gehört.

Doch nicht darum geht es mir, sondern vielmehr um eine Nachricht zu Kunst und Kultur in Zeiten von Corona: In Novi Sad, der zweitgrößten Stadt in Serbien, entsteht grade auf 13 000 qm direkt an der Donau ein neues Gebäude für die Musikschule Isidor Bajic. 44 nagelneue Flügel, 20 Klaviere, 12 Elektro-Klaviere, grade eingetroffen aus Japan. Der Stimmer wünschte sich Flügeltüren und einen Aufzug in die Werkstatt, um das Handling zu erleichtern. Wurde berücksichtigt und nicht etwa dem Kostendiktat geopfert. Beneidenswert — oder falsch, weil es Wichtigeres gibt?

Ist so etwas bei uns denkbar? Und setzen wir bei uns wirklich die besseren, richtigeren Schwerpunkte?