Montag, 27. April 2009

Wissensmanagement war mal ...?

Die neuen Stichworte lauten Management von Kreativität und Innovation. In der Tat glaube ich, dass jede „Definition Führung“ gründend auf heutigen Vorstellungen – orientiert an bereits fragwürdigen Begriffen wie z.B. der vom Vor-ge-setzten - sich mittelfristig überlebt haben wird. Mich fasziniert es, Führung neu und potentialorientierter zu definieren – muss sein, denn entspricht nur einer Wirklichkeit, die uns sonst mit gigantischen Möglichkeiten dabei ist via medialer Intelligenz web 2.0 etc. zu überholen.

Sonntag, 26. April 2009

Überraschung in Istanbul

Man gewöhnt sich ja an vieles und hat dann als Berater und Trainer sein Standardbild, so auch von der "typischen" Zusammensetzung der Teilnehmergruppen in Managementworkshops und Seminaren. Umso mehr ist man überrascht, wenn man in ein Setting gelangt, das man so nicht erwartet hatte, weil es zuvor auch nicht zum Thema wurde - und auch, zumindest hierzulande, seltener anzutreffen ist.

Nun, mich hat es neulich überrascht, als beim Start eines Seminars für die Managementcrew eines sehr erfolgreichen türkischen Unternehmens rund die Hälfte der 13 vor mir sitzenden Führungskräfte Frauen waren. Nicht so häufig in Führungsrunden bei uns.

Eine ähnliche Erfahrung machte ich im vergangenen Jahr mit einer deutsch-spanischen Runde von Managern - unter den 12 deutschen Konzernmitarbeitern, die rund die Hälfte der Teilnehmer ausmachte, keine einzige(!) Frau, dagegen 5 Spanierinnen in Führungsfunktionen.

"War for Talents" - schrecklicher Begriff - haben wir den hier bei den Frauen schon verloren?

Samstag, 18. April 2009

Kreativ sind sie schon die Datenspione...und wohl ganz schön verzweifelt.

Nun wird also auch Drogerie Markt Müller eines Datenskandals verdächtigt - nach Lidl, Telekom, Bahn... und einigen anderen. Skandale in der Wirtschaft und um herausragende Manager Persönlichkeiten waren in der Presse der jüngeren Vergangenheit vielfältig zu lesen - u.a. Siemens, Zumwinkel, Hartz. Es fängt an, ungemütlich zu werden und droht den Glauben an das Management zu zermürben, nachdem offenkundig nun doch einige Unternehmen, die man geneigt war zu den wohlanständigen zu zählen, sich so eben mal rechtswidriger Praktiken bedienen, wenn dies denn vermeintlich betrieblichen Zwecken dient.

Doch steht da mehr dahinter als schiere Verzweiflung? Ich glaube nicht, das ist wohl kein richtig böses Denken, was zu diesen Entgleisungen führt. Wie muss es aber um die Kultur und die Führung in solchen Organisationen stehen, wenn man sich in der Mitarbeiterführung nur noch zu helfen weiß, indem man das Gesetz bricht? Wie missgeleitet muss man sein zu glauben, solches Verhalten sei mit einer positiv besetzten Vorstellung von Unternehmenskultur in Einklang zu bringen?

Über die Enttäuschung und Betroffenheit hinaus stellt sich die Frage: Was heißt es eigentlich, wenn jemand im Management eines Unternehmen seine Kreativität einsetzt, um an bestehendem Recht vorbei zu agieren bzw. andere dazu auffordert und anleitet, so zu handeln? Dass er/sie über zu wenig Kreativität und Moral verfügt, Management und Führung auf Basis der Gesetze zu praktizieren. Dass er für Ethik im Management keine inneren Seismographen hat und kein Gespür für rechtliche und moralische Grenzen. Demnach Defizite in der Persönlichkeitsbildung - eben nicht hinreichend Charakter - besitzt; was ihn eigentlich für die Übernahme von Managementaufgaben ungeeignet erscheinen lassen sollte.

Auch wenn das desillusionieren mag und zornig machen kann, eines bleibt gewiß: Kunden sind stets auch "Mitarbeiter" und fühlen mit denen, die solchen Praktiken ausgesetzt sind. Leidet so erst mal das Image als Arbeitgeber, schlägt sich´s irgendwann im Umsatz nieder. Doch vielleicht wird ja in diesen Unternehmen dann die große "Ethik-Kampagne" durch das (nachfolgende?) Management ausgerufen und aktiv vermarktet - ich bin gepannt, wer von den "Übeltätern" den Anfang damit macht...

Tatsächlich macht das aber eher ratlos. Wie kann man nur glauben, solches Handeln führte am Ende zum Guten? In solchen Unternehmen kann kein Vertrauen und keine Mitarbeiterbindung entstehen. Motivierte Belegschaften, Leistungsgemeinschaften mit Stolz auf das eigene Unternehmen sind da kaum zu erwarten. Auch nicht gewollt? Weil man glaubt, es sei mit einer Hochglanzbroschüre zur Unternehmenskultur getan oder der Mitwirkung in irgendeiner Ethik-Kommission?

Freitag, 10. April 2009

Wissensmanagement

Hier gibt´s eine wichtige Seite zu


- interessant und up-to-date! Wohl eine der besten Seiten im deutschsprachigen Raum zum Thema.

Montag, 6. April 2009

Aus einer Krise in die nächste steuern?

Schlechte Nachrichten haben Konjunktur derzeit. Da berichtet eine Kollegin, zwei der großen Unternehmen für die sie arbeitet, hätten alle Maßnahmen der Weiterbildung und Personalentwicklung gestrichen. Ähnliches höre ich von anderen...

Doch nicht alle Unternehmen reagieren mit Kahlschlag. Der Vorstand eines Konzerns läßt offiziell ins Unternehmen hinein deutlich machen, dass bei allem Bemühen um Kostenreduktion keineswegs an der strategisch bedeutsamen Personalentwicklung gespart werden solle. In einem anderen Konzern verlautbart der Vorstandvorsitzende, gerade in Zeiten wie diesen müsse man im Unternehmen zusammenrücken und an der Führungskultur arbeiten. Wer an der Unternehmensspitze in Zeiten wie diesen seinen Mitarbeitern Mut macht, an solchen Themen zu arbeiten, der zeigt, dass er wirklich über den Tag hinaus denkt.

Na, ich hab gleich mal überprüft, ob ich Aktien von denen habe - und setze darauf, dass die zu den ersten gehören, die sich erholen werden...

Und die anderen Unternehmen? Nun, wer an der falschen Stelle spart und erst mal den Mitarbeitern signalisiert, strategisch relevante Themen gäbe es nur für die guten Zeiten, der läuft womöglich im nächsten Aufschwung in die nächste Krise - die guten Leute, die er dann bräuchte, sind woanders und lassen sich vielleicht auch mit lukrativen Abwerbeversprechen nicht locken...

Krise bietet auch Chancen - u.a. die zur Differenzierung.